30. Oktober 2019 - Erntefest der LandFrauen Am Klev
Unser diesjähriges Erntefest stand ganz unter dem Motto der Kartoffel. Um uns dieses Gemüse näher zu bringen und vorzustellen, besuchten uns die Pellkartoffelkönigin Hollmi (Christin Hollm) und die Pellkartoffelprinzessin Emmi (Emilie Soltau), beide aus Hohenlockstedt. Zunächst sei erwähnt, dass bereits seit Jahrzehnten die Gemeinde Hohenlockstedt im Kreis Steinburg mit seinen Erzeugern die Erdfrucht „Kartoffel“ feiert. Aus diesem Grund wird jährlich im Herbst mit einem großen Festakt eine neue Pellkartoffelkönigin und eine Pellkartoffelprinzessin gekrönt. Königin und Prinzessin machen dann auf die dicken Knollen und die Anbauregion aufmerksam. Sie repräsentieren ihre Heimat z.B. auf der „Grünen Woche“ in Berlin und nehmen an vielen öffentlichen Veranstaltungen teil. Die beiden amtierenden Regentinnen erklärten uns detailliert die Herkunft der Kartoffel, die in Teilen Deutschlands und Österreich auch Erdäpfel genannt werden, und zur Familie der Nachtschattengewächse gehören. Nach diesen interessanten Ausführungen stellten uns die beiden „Hoheiten“ lustige Quizfragen und beantworteten anschließend noch weitere Fragen der LandFrauen.
Zum Dank für diesen ansprechenden Beitrag erhielten Hollmi und Emmi von unserer ersten Vorsitzenden Magret Reimers ein Geschenk.
Nach diesem ersten Teil des Abends freuten wir uns schon auf das von Ute und Dieter im „Dörpskrog“ aufgetragene Kartoffelbuffet, bestehend aus Kartoffelsuppe, Kartoffelgratin, Bratkartoffeln begleitend mit leckerem Matjes und Sauerfleisch.
Die amtierende Kohlregentin Hepke I (Hepke Nöhrenberg) und die neue Kohlregentin 2020/21 Fenja I (Fenja Reimers) stellten sich den LandFrauen vor und erläuterten ihre Beweggründe, sich als Kohlregentin zu bewerben. Sie erklärten den Zuhörerinnen, dass sie aus der Landwirtschaft kommen und Freude daran haben, unsere Region auch in anderen Teilen Deutschlands vorzustellen. Damit diese offiziellen Auftritte auch optimal gelingen, erhalten die Kohlregentinnen viel Unterstützung: Die Schneiderin Elfriede Hayn aus Kuden sorgt dafür, dass die Tracht perfekt sitzt, und für das Make-up und die Frisur sorgt eine Friseurin aus Marne.
Fenja I erklärte uns auch, dass die Kohlregentinnen bei offiziellen Terminen auf den ersten Blick an ihrer Tracht erkannt werden. Diese sind im 15./16. Jahrhundert der traditionellen Kleidung der Dithmarscher nachempfunden. Die Frauenkleidung wurde – zumindest bei den wohlhabenden Frauen – als prächtig und reich verziert beschrieben.
Über einem ärmellosen „Futterhemd“ mit Faltenrock trugen sie eine Leinenbluse, die mit bunten Borten und aufwendigen Stickereien versehen waren. Frauen, die heirateten, kamen sprichwörtlich „unter die Haube“. Sie trugen fortan eine Kopfbedeckung, die mit Broschen am Kleid befestigt wurde und vor Wind und Wetter schützte – eine Dithmarscher Besonderheit. Auch ein langer Mantel mit Stickerei im Rückenteil gehörte zur Tracht.
Heutzutage erhalten die Kohlregentinnen bei Amtsantritt eine Schärpe auf der ihr Name und das Jahr der Regentschaft gestickt wird.
Von jedem offiziellen Auftritt je nach Region in Deutschland werden „Sticker“ gesammelt, die dann an der Schärpe befestigt werden. Nach diesen interessanten Einblicken der Aufgaben und Tracht einer Kohlregentin gingen auch Hepke und Fenja von Tisch zu Tisch um weitere Fragen der Zuhörer zu beantworten.
Heike Friedrichs, 2. Vorsitzende unseres Ortsvereines, bedankte sich mit einem kleinen Geschenk bei den jungen Damen, und diese wurden anschließend mit einem kräftigen Applaus verabschiedet.
Zum Ende unseres Erntefestes durften sich die LandFrauen für die eigene Küche Kohl, eine Schale mit bunten Kartoffeln und dazugehörige Rezepte mit nach Hause nehmen.
Hier noch einige Fotos: